Zeichnen bedeutet für mich, dass ich das, was ich anschaue und zeichne durch mich hindurch gehen lasse.
Ich sehe es nicht nur mit den Augen, ich sehe es auch mit der Hand. Meine Hand wiederum lässt mich wissen, was ich da eigentlich anschaue, wie es für mich aussieht.
Wenn ich jedentagzeichne, werde ich aufmerksam für das, was um mich herum vorgeht, was es zu sehen gibt.
Wenn ich etwas zeichne, will ich nicht wissen wie etwas „realistisch“ aussieht, sondern ich will von der Zeichnung wissen, wie ich etwas gesehen habe, wie es im Moment des Zeichnens für mich ausgesehen hat.
ja ich sehe das,mir geht es mit meinen fotos aehnlich,realismus ist zweitrangig…….aber doch muss das was ich „erzaehle“ fuer viele wichtig sein,es muss wiedererkannt werden,wie passt das zusammen?
ich frage das dich genauso wie mich,es geht um wahrheit oder?
Es geht um Wahr-nehmung.
Es geht um das nicht Beurteilen und das nicht Verurteilen von dem im Moment Wahrgenommenen.
Es geht um VORURTEILSfreies Sehen.
Es geht um das nicht-schon-vorher-Wissen, was man glaubt sehen zu wollen oder sehen zu müssen.
Diese Art von Erzählen wird von jedem „wiedererkannt“.
Die Fotografin, die Zeichnerin übt sich darin zu sehen, ohne sich selbst dabei im Weg zu stehen.
martina, du hast genau das formuliert, wonach ich schon lange gesucht habe. auf den punkt gebracht. so schön hätte ich das nicht formulieren können. ich nenne das achtsamkeit.
das ist schon ziemlich zenmaessig,ich habe immer schon was im kopf,das heisst bei diesem motiv weiss ich ungefaehr wie die sonne stehen muss damit es zur geltung kommt,dann komme ich vieleicht 10min zu spaet und es wird nix,dann mache ich etwas ganz anderes und es wird ein superfoto…manchmal laufe ich tagelang an einem ort herum bis ich endlich sehe
:-).aber auch wenn ich mir nicht im wege stehe , bin es doch ich die sehe…..das was du da sagst ist schon recht schwirig
🙂 bis dann regido
Da stimme ich Dir zu, Hendrik.
Im Prinzip geht es bei ALLEM um Achtsamkeit.
Zeichnen kann helfen, achtsamer zu werden – wenn man es schafft, sein Ego davon abzuhalten, einem dabei ständig über die Schulter zu schauen und unqualifizierte Kommentare abzugeben.