Eine Zeichnung sieht immer aus wie eine Zeichnung….

Rose200…und nicht wie eine Blume oder eine Landschaft.
Eine Zeichnung sieht auch dann immer aus wie eine Zeichnung, wenn wir glauben, darauf eine Blume oder eine Landschaft zu erkennen.

Oft erlebe ich, dass Zeichner anstreben genau und richtig zu zeichnen, weil sie glauben, nur dann würden sie gut zeichnen.
Genau und richtig bedeutet dann, es soll so aussehen wie…..
eben –  genau wie diese Blume oder genau wie diese Landschaft.

Nur: wie genau das Genaue genau sein soll, bleibt unklar. Deshalb wird jede Zeichnung, die nicht exakt dem Gegenstand gleicht, als ungenügend empfunden.
Mit nichts ist man zufrieden, weil man irgendwo im Hinterkopf glaubt, zeichnen sei so etwas wie „nach-machen“, und wenn man glaubt, man soll etwas nachmachen, ist die Aufgabe eben erst erfüllt, wenn das Nachgemachte genau der Vorlage entspricht.

Vor einigen Jahren wollte ich einem Freund für seine neue Wohnung eine Zeichnung schenken. Damals hatte ich noch nicht viel Erfahrung im Zeichnen.
Ich wollte Zitronen zeichnen und arrangierte eine ganze und zwei halbe Zitronen auf einem Teller, legte noch ein Kräuterzweiglein dazu und das sollte die Vorlage zu meinem Bild sein.
Ich zeichnete und zeichnete, aber es wollte nichts werden.
Es wollte einfach nicht so aussehen wie diese Zitronen und das Kräuterzweiglein.
Was ich auch zeichnete, am Ende sah es nie „echt“ aus, es sah immer nur so aus wie gezeichnete Zitronen.

Da ich kaum Erfahrungen hatte mit meinen eigenen Zeichnungen und ich nicht so genau wusste wie Zeichnungen, die von mir gezeichnet waren, aussehen, hielt ich automatisch jede Zeichnung für ungenügend.
Ich war enttäuscht, dass ich nicht in der Lage war, diese Zitronen exakt wiederzugeben.
Wahrscheinlich wäre ich erst zufrieden gewesen, wenn sich zwei echte Zitronen vor meinen Augen auf dem Tisch materialisiert hätten, denn nur diese hätten dem Vergleich mit der Vorlage stand gehalten.

Oft werden die eigenen Zeichnungen nicht geschätzt, weil sie genau so aussehen: wie Zeichnungen.
Sie sehen so aus, als seien sie eben „nur“ gezeichnet, und dann womöglich auch nur so, als ob man es selbst gezeichnet hat und nicht irgendwie….irgendwie…ja, wie denn? Halt anders eben.

Wer zeichnet sollte sich von dem Gedanken frei machen, etwas re-produzieren zu wollen oder zu sollen.
Wer nur reproduzieren möchte, sollte lieber einen 3-tägigen Zauberkurs für Anfänger besuchen.

Beim Zeichnen wird nicht nach-gemacht, beim Zeichnen wird nach-empfunden.

Auch die fotorealistischste, nach allen „Regeln“ der Zeichenkunst gefertigte Zeichnung wird am Ende niemand mit dem Gegenstand selbst verwechseln, denn sie ist und bleibt eben nicht mehr als eine Zeichnung.
Was nicht heißen soll, dass eine Zeichnung  weniger wert ist als der gezeichnete Gegenstand.
Im Gegenteil:
Eine Zeichnung sollte gegenüber dem gezeichneten Gegenstand immer einen Mehr-Wert haben.
Der Mehr-Wert deiner Zeichnung ist dein ganz besonderer Blick und dein ganz besonderes Gespür für den Bildgegenstand.
Dieser besondere Blick und dieses besondere Gespür machen deine Zeichnung unverwechselbar und wertvoll.

Selbstverständlich können auch sehr realistisch anmutende Zeichnungen, die tatsächlich „fast so aussehen wie…“, wertvoll sein, solange sie nicht gefertigt wurden, um ausschließlich „richtig“ zu sein.
Zeichnungen, die gemacht wurden, um ‚richtig‘ zu sein, sieht man das immer an.
Entweder können sie die hineingelegte Anstrengung nicht verbergen und der Betrachter sieht, dass an ihnen irgendetwas nicht stimmt, weil das unmögliche Ziel „Perfektion“ verfehlt wurde oder sie sind so sehr annähernd perfekt, dass der Betrachter zwar verblüfft sein mag über die nahezu perfekte Zeichnung und die vermeintliche Perfektion bewundert, nicht aber die Zeichnung selbst.

Sobald ein Betrachter sagt: „Mensch toll, das ist ja täuschend echt, wie hast du das nur gemacht“, weißt du, dass es ihm nicht möglich war, mehr in der Zeichnung zu sehen, als eben das Abgebildete. Er bewundert nur die, für ihn verblüffende Zeichentechnik, nicht aber den Inhalt und den eigenständigen Wert deiner Zeichnung.

Zeichner, deren einziges Ziel ist fotorealistisch zu zeichnen, merken vielleicht gar nicht, dass sie da an einem langweiligen Wettbewerb teilnehmen, nämlich wer kann am besten kopieren. Abgesehen davon ist dieser Wettbewerb absurd, denn mit Zeichnen kann man auch mit der größten Mühe nichts kopieren.

Nichts kann so gezeichnet werden, dass es mit einem originalen Gegenstand verwechselt werden könnte.

Mit Zeichnen kann man „leider “ nur Neues erschaffen, aber merkwürdigerweise ist das vielen nicht genug.

Wer zeichnet, nur um „wie in echt“ zu zeichnen, hat sich ein kleines Ziel gesteckt und wird es vielleicht trotzdem vor lauter Frustration und Langeweile nicht erreichen.

Wer aber bereit ist, sich schon von Anfang an mit Offenheit und Experimentierfreude auf den Weg zu machen, der wird nicht aufhören Neues zu entdecken und vor allem zu erleben.

Eine Zeichnung ist immer etwas völlig Neues, eine neue Kreation, keine Wiederholung, keine Kopie.
Deine Zeichnung ist immer deine Zeichnung und genau das soll man sehen.

verwelkte Rose – Thema verfehlt?

In irgendeinem Forum wurde vor einiger Zeit mein Rosenblog (999 Rosenzeichnungen) verlinkt. Eine Frau, Mitglied dieses Forums, meldete sich zu Wort und gab mir mal so richtig Bescheid. Ich hätte ja wohl nicht verstanden, worum es bei Rosen ginge. Rosen seien bunt und lebensfroh (nicht wörtlich zitiert, sie schrieb etwas in diese Richtung) usw. Ich hatte, ihrer Meinung nach, schlicht und einfach das Thema verfehlt.

Tja, was hätte ich ihr antworten sollen? Meine Rosenzeichnungen sind eben meine Rosenzeichnungen, entschuldigen Sie bitte, dass sie nicht Ihren Vorstellungen von Rosendarstellungen entsprechen?

Ich hatte mich damals sehr darüber geärgert. Weniger darüber, dass die Dame nicht mochte, was ich zeichnete, sondern über die Vermessenheit, von einem Künstler zu fordern, dessen Kunst müsse ins eigene Weltbild passen, andernfalls könne man diese Kunst nicht gelten lassen.

Oh mein Gott!

Ich bin drüber weg, aber inzwischen frage ich mich, ob ich nicht genau das auch immer wieder mache: erwarten, dass Künstler gefälligst Kunst machen sollen, mit der ICH etwas anfangen kann. Kunst soll mir entsprechen, damit ich mir nicht die Mühe machen muss, der Kunst zu entsprechen und ihren Forderungen und Herausforderungen, die sie an mich stellt mit offenem Blick und Geist zu begegnen. Wie oft schüttle ich Kunst einfach ab mit „mag ich nicht, gefällt mir nicht, versteh´ ich nicht.“ Was ist mir durch diese arrogante Haltung wohl schon alles entgangen, weil ich zu feige oder zu faul war, mich auf eine andere „Ansicht“ einzulassen?

Kunst ist immer Kunst des anderen Blicks, und nicht das, was ich durch meinem Blick darauf, dazu erkläre.

Mit meiner „Verwelkten Rose“ habe ich für manche sicher das „Thema verfehlt“, aber diese Rose ist eine Rose ist eine Rose.

Rose281

 

 

 

 

„Ich bin grundsätzlich mutig.“

(aus meinem Blog-Archiv im Februar 2012 – und diese Aussage ist mir auch heute noch ein Vorbild.)

Dieser Satz ist von Margarethe von Trotta, der Filmemacherin. In einem Radio-Interview im Hessischen Rundfunk wurde sie zu einem bestimmten Film gefragt, ob es mutig gewesen sei, diesen Stoff zu bearbeiten. Und sie antwortete:

„Ach wissen sie, das ist so eine Frage. Ich bin grundsätzlich mutig.“

Das musste ich mir sofort notieren – auf einem Stück einer zerschnipselten Zeichnung.

Eine Zeichnung sieht immer aus wie eine Zeichnung….

Rose200…und nicht wie eine Blume oder eine Landschaft.
Eine Zeichnung sieht auch dann immer aus wie eine Zeichnung, wenn wir glauben, darauf eine Blume oder eine Landschaft zu erkennen.

Oft erlebe ich, dass Zeichner anstreben genau und richtig zu zeichnen, weil sie glauben, nur dann würden sie gut zeichnen.
Genau und richtig bedeutet dann, es soll so aussehen wie…..
eben –  genau wie diese Blume oder genau wie diese Landschaft.

Nur: wie genau das Genaue genau sein soll, bleibt unklar. Deshalb wird jede Zeichnung, die nicht exakt dem Gegenstand gleicht, als ungenügend empfunden.
Mit nichts ist man zufrieden, weil man irgendwo im Hinterkopf glaubt, zeichnen sei so etwas wie „nach-machen“, und wenn man glaubt, man soll etwas nachmachen, ist die Aufgabe eben erst erfüllt, wenn das Nachgemachte genau der Vorlage entspricht.

Vor einigen Jahren wollte ich einem Freund für seine neue Wohnung eine Zeichnung schenken. Damals hatte ich noch nicht viel Erfahrung im Zeichnen.
Ich wollte Zitronen zeichnen und arrangierte eine ganze und zwei halbe Zitronen auf einem Teller, legte noch ein Kräuterzweiglein dazu und das sollte die Vorlage zu meinem Bild sein.
Ich zeichnete und zeichnete, aber es wollte nichts werden.
Es wollte einfach nicht so aussehen wie diese Zitronen und das Kräuterzweiglein.
Was ich auch zeichnete, am Ende sah es nie „echt“ aus, es sah immer nur so aus wie gezeichnete Zitronen.

Da ich kaum Erfahrungen hatte mit meinen eigenen Zeichnungen und ich nicht so genau wusste wie Zeichnungen, die von mir gezeichnet waren, aussehen, hielt ich automatisch jede Zeichnung für ungenügend.
Ich war enttäuscht, dass ich nicht in der Lage war, diese Zitronen exakt wiederzugeben.
Wahrscheinlich wäre ich erst zufrieden gewesen, wenn sich zwei echte Zitronen vor meinen Augen auf dem Tisch materialisiert hätten, denn nur diese hätten dem Vergleich mit der Vorlage stand gehalten.

Oft werden die eigenen Zeichnungen nicht geschätzt, weil sie genau so aussehen: wie Zeichnungen.
Sie sehen so aus, als seien sie eben „nur“ gezeichnet, und dann womöglich auch nur so, als ob man es selbst gezeichnet hat und nicht irgendwie….irgendwie…ja, wie denn? Halt anders eben.

Wer zeichnet, sollte sich von dem Gedanken frei machen, etwas re-produzieren zu wollen oder zu sollen.
Wer nur reproduzieren möchte, sollte lieber einen 3-tägigen Zauberkurs für Anfänger besuchen.

Beim Zeichnen wird nicht nach-gemacht, beim Zeichnen wird nach-empfunden.

Auch die Foto-realistischste, nach allen „Regeln“ der Zeichenkunst gefertigte Zeichnung wird am Ende niemand mit dem Gegenstand selbst verwechseln, denn sie ist und bleibt eben nicht mehr als eine Zeichnung.
Was nicht heißen soll, dass eine Zeichnung  weniger wert ist als der gezeichnete Gegenstand.
Im Gegenteil:
Eine Zeichnung sollte gegenüber dem gezeichneten Gegenstand immer einen Mehr-Wert haben.
Der Mehr-Wert deiner Zeichnung ist dein ganz besonderer Blick und dein ganz besonderes Gespür für den Bildgegenstand.
Dieser besondere Blick und dieses besondere Gespür machen deine Zeichnung unverwechselbar und wertvoll.

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Zeichnungen, die gemacht wurden, um ‚richtig‘ zu sein, sieht man das immer an.
Entweder können sie die hineingelegte Anstrengung nicht verbergen und der Betrachter sieht, dass an ihnen irgendetwas nicht stimmt, weil das unmögliche Ziel „Perfektion“ verfehlt wurde oder sie sind so sehr annähernd perfekt, dass der Betrachter zwar verblüfft sein mag über die nahezu perfekte Zeichnung und die vermeintliche Perfektion bewundert, nicht aber die Zeichnung selbst.

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Nichts kann so gezeichnet werden, dass es mit einem originalen Gegenstand verwechselt werden könnte.

Mit Zeichnen kann man „leider“ nur Neues erschaffen, aber merkwürdigerweise ist das vielen nicht genug.

Wer zeichnet, nur um „wie in echt“ zu zeichnen, hat sich ein kleines Ziel gesteckt und wird es vielleicht trotzdem vor lauter Frustration und Langeweile nicht erreichen.

Wer aber bereit ist, sich schon von Anfang an mit Offenheit und Experimentierfreude auf den Weg zu machen, der wird nicht aufhören Neues zu entdecken und vor allem zu erleben.

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Herzliche Grüße und bis bald :-),

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Bis bald,

Meine ganze Familie

Als ich 8 Jahre alt war, habe ich das erste (und letzte) Mal an einem Zeichenwettbewerb teilgenommen. Die Kinderseite der Frankfurter Rundschau forderte ihre Leser dazu auf, ein Bild von ihrer Familie zu malen und einzuschicken. Die Bilder sollten in der Zeitung abgedruckt werden.

Am liebsten malte ich damals mit meinen Filzstiften. Zu jedem Weihnachtsfest gab es eine neue Packung bester Filzstifte von Markana. Jedoch aus irgendeinem Grund malte ich das Bild, das ich der Frankfurter Rundschau schickte, nicht mit diesen Filzstiften, sondern mit Bleistift. Vielleicht dachte ich mir, in der Zeitung ist immer alles schwarzweiß abgedruckt, da male ich besser gleich alles in schwarzweiß oder ich wollte einfach nur besonders ordentlich sein.

Ich zeichnete meine ganze Familie mit einem harten H-Bleistift, den ich mir von meinem Vater stibitzt hatte, der diese harten Bleistifte zum Schreiben benutzte. H-Bleistifte machen einen sehr dünnen und hellen Strich und so war das Bild für die Frankfurter Rundschau wohl meine allererste Strichzeichnung.

Nach ein paar Tagen lag für mich ein Brief von der Frankfurter Rundschau im Briefkasten. Ich war aufgeregt, denn außer zum Geburtstag von meiner Oma, bekam ich sonst keine Briefe.

In dem Umschlag befand sich mein zusammengefaltetes Bild und ein sehr freundliches Schreiben von einem Herrn der Frankfurter Rundschau. Er schrieb, liebe Martina, ich habe sehr lange überlegt, wie es mir gelingen könnte, dein Bild in der Zeitung zu drucken, aber es geht leider nicht. Der Bleistift ist zu hell, als dass man ihn auf dem Zeitungspapier erkennen könnte. Deshalb habe ich beschlossen, dir dein Bild zurückzuschicken.

Ich war furchtbar enttäuscht. Da hatte ich mir so viel Mühe gegeben und extra einen ganz spitzen Bleistift benutzt und ganz ordentlich gemalt und die wollten mein Bild nicht haben.

Jetzt habe ich beschlossen, nach so vielen Jahren ist es Zeit, endlich über dieses Trauma hinwegzukommen.

Ich habe mir meine besten Filzstifte genommen, von Pelikan, und damit meine ganze Familie gemalt, und zwar so, dass sie in jeder Zeitung ganz hervorragend abzudrucken wären.

Als ich die Bilder beschriftet habe, ist mir aufgefallen, dass ich das „MEIN“ mit ganz besonderer Freude geschrieben habe.

Das ist MEINE Familie, die gehören alle mir:

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Die erste Ausgabe des jedentagzeichnen-Newsletters ist erschienen

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Bis bald,

Flusslandschaft

In 10 Minuten bin ich von meinem Zeichenstudio aus runter zum Mainufer gelaufen. Dann dauert es nur noch eine kurze Fahrt mit einer altertümlichen Fähre und vor mir erstrecken sich lange gewundene Wege durch idyllische Mainauen. Ich komme oft hierher zum Durchschnaufen und Landschaft genießen.

Ab Mitte November 2011 erscheint monatlich der jedentagzeichnen-Newsletter. Um ihn zu abonnieren bitte hier clicken.

Rosenblätter, vertrocknet und noch schön

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Die Angst vor dem ersten Strich

Du fühlst Dich zu Papier und Stiften hingezogen. Stundenlang ungestört in einem Schreibwarenladen zu stöbern, nennst du einen gelungenen Nachmittag. Du blätterst gerne in Zeichenlehrbüchern. Manchmal kaufst du eines, nimmst es aber danach nie mehr in die Hand.

Die Vorstellung auf einer Reise alles Sehenswerte und Interessante in einem Skizzenbuch festzuhalten, lässt Dich seufzen: „Ach, das wäre schön.“ Aber die wenigen Male, die Du tatsächlich den Stift auf´s Papier gesetzt hast, kannst du an einer Hand abzählen.

Erkennst du dich in dieser Beschreibung wieder?

Was ist das nur? Du willst zeichnen, Du hast wirklich Lust dazu, aber du tust es nicht.

Die Antwort lautet: Du hast Angst. Du fürchtest Dich vor dem ersten Strich.

Nicht das Zeichnen selbst ist das Beängstigende. Es sind die Gedanken und Vorstellungen, die du übers Zeichnen im Laufe der Zeit angesammelt hast, die dich vor dem Zeichnen immer wieder zurückschrecken lassen.

1. EINE LANDSCHAFT MIT FLUSS UND GEBIRGE IN 10 MINUTEN ODER SCHNELLER.

Du nimmst dir zu viel vor, und das auch noch ungenau.

Wer auf die Schnelle was Hübsches zeichnen will, wie nur mal eben den 180 Grad Panorama-Blick aus dem Fenster, fühlt sich schon erschöpft und überfordert bevor überhaupt der Zeichenblock ausgepackt ist. Man kann ja den schönen Ausblick auch einfach mal so genießen, sagst du dir, und fängst mit dem Zeichnen gar nicht erst an.

Selbstverständlich kann man überall und zu jeder Zeit schnelle Zeichnungen anfertigen. Wenn Du es wirklich eilig hast, triff eine blitzschnelle, aber konkrete Entscheidung, was genau du in dieser kurzen Zeit zeichnen möchtest. Zeichne einen einzelnen Baum vor dem Fenster oder ein einzelnes Dach mit Schornstein, anstatt das ganze Rheintal mit sämtlichen Hügeln und Tälern mal eben auf ein einziges Blatt Papier bringen zu wollen.

2. ZEICHNUNG, ZEICHNUNG AN DER WAND, WELCHE IST DIE SCHÖNSTE IM GANZEN LAND?

„Wenn ich mir jetzt schon die Mühe mache, muss sie aber gaaaanz besonders schön werden, die Zeichnung. Ach je, dann lass ich es lieber gleich.“

Erwischt? Hab´ ich´s mir doch gedacht.

Die „Wenn schon/denn schon“-Einstellung trägt nicht gerade dazu bei, entspannt den Zeichenstift in die Hand zu nehmen.

Wir sind es gewohnt, alles und jeden zu beurteilen, zu vergleichen, zu bewerten und oft genug abzuwerten. Jedes Kind, das auf ein gemaltes Bild eine bewertende Note bekam, hat dadurch was für´s Leben gelernt: Du bist nur gut, wenn du was machst, was andere gut finden.

Oft ist man sich selbst der schärfste und unbarmherzigste Kritiker. Man tut sich schwer, sich der möglichen Schmach, etwas auszuprobieren und möglicherweise dabei zu „versagen“, freiwillig auszusetzen.

Deshalb mal wieder: zeichnen verschoben.

Jeder Mensch will geliebt werden. Wir lernen früh, Liebe und Anerkennung gibt´s oft nur für das, was wir machen, und zwar richtig gut machen, und nicht für das, wer wir sind. Das gefühlte Risiko etwas zu tun, wofür uns keiner liebt, ist groß und das macht große Angst.

An dieser Stelle möchte ich mal wieder mein „trotzdem“ anbringen. Mach´ es trotzdem. Zeichne trotzdem, auch wenn dein besseres Wissen erst mal nicht viel gegen die antrainierten Verlust- und Versagensängste ausrichten kann. Du wirst sehen, wie  w e i t  du damit kommst.

Im Amerikanischen gibt es einen schöne Spruch: „Feel the fear and do it anyway.“

Oder für unsere Anwendung: „Feel the fear and draw it anyway.“

3. ZEICHNEN IST SCHÖN, ABER RICHTIG ZEICHNEN IST DOOF.

Vielleicht ist Dir ja schon mal aufgefallen, dass du, immer wenn du zeichnen möchtest, glaubst, es auf eine bestimmte Weise tun zu müssen. Aber genau das willst du nicht und deshalb entscheidest du dich einmal mehr, doch nicht zu zeichnen.

Immer wieder gibt es Lehrer, Eltern, Großeltern, die ganz genau wissen, was man zu tun und zu lassen hat und dieses vermeintliche Wissen großzügig unter die Menschheit verteilen. Wie z.B. meine Kunstlehrerin in der 10. Klasse: Ich hatte entdeckt, dass sich der Strich eines weichen Bleistifts mit dem Finger zu einer grauen Fläche verwischen läßt. Ich hatte eine Methode gefunden, Schatten darzustellen und ich fand das klasse. Ich zeichnete und wischte fröhlich vor mich hin, bis zu dem Moment, in dem mich diese Kunstlehrerin belehrte, man(!) darf nicht(!) beim Zeichnen wischen. Stattdessen, so erklärte sie mir, solle man ordentlich schraffieren. Ich habe es ihr geglaubt, zehn Jahre lang. Zehn Jahre dachte ich, so wie ich gerne zeichnen würde, sei kein richtiges Zeichnen. Ich liebte es zu zeichnen, aber so wie ich dachte, dass es „richtig“ sei zu zeichnen, fand ich es doof .

4. AUF DIESER WELT GIBT ES WICHTIGERES ALS ZEICHNEN

Glaube ich natürlich keine Sekunde, aber auch diese wohlfeile Meinung wird gerne in Umlauf gebracht, und wenn man nicht aufpasst, glaubt man daran, ohne es zu merken.

Wer unterschwellig glaubt, mit Zeichnen seine Zeit zu verplempern, geht mit deutlich reduziertem Spaß-Faktor ans Werk oder eben überhaupt nicht.

Ich könnte hier noch bis morgen früh darüber schreiben, warum die mit Zeichnen verbrachte Zeit eine sehr nutzbringende ist, aber ich mache es mal (relativ) kurz:

Wer zeichnet, erfindet und erschafft Neues, er denkt neue Gedanken, entwickelt Ideen und macht Entdeckungen. Zeichnen sorgt für einen klaren Blick auf´s Wesentliche, fördert die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen und trainiert, Zusammenhänge schnell und präzise zu erkennen.

Hat jetzt etwa noch irgendjemand Zweifel daran, wie wichtig es ist zu zeichnen, für einen selbst und auch für das Gemeinwohl?

Nein? Sehr gut. Was anderes will ich auch nicht mehr hören.

5. FÜR WEN MACHE ICH DAS HIER EIGENTLICH ALLES?

Das ist eine gute Frage, oder? Ich stelle sie noch mal etwas genauer und gleich noch ein paar mehr dazu:

Für wen zeichnest du, wenn du zeichnest?

Wem, glaubst du, sollen deine Zeichnungen gefallen?

Wer entscheidet mit, was du zeichnest?

Wer schaut dir, unsichtbar, beim Zeichnen über die Schulter?

Ich wette, wenn du ehrlich zu dir bist, fallen dir ganz schnell einige Namen ein.

Bei mir z.B. hat jahrelang diese Kunstlehrerin aus der 10.Klasse sofort missbilligend den Kopf geschüttelt, sobald ich auch nur einen Bleistift angeschaut habe. Wenn ich dann doch etwas gezeichnet habe, dann sollte etwas „Richtiges“ und Vorzeigbares, etwas von allen akzeptiertes dabei herauskommen.

Ich zeichnete nicht für mich, ich zeichnete ausschließlich für andere.

Damals habe ich nicht viel gezeichnet. Es war mir einfach zu anstrengend, nur zu zeichnen, um anderen Leuten zu gefallen.

Wie ist das bei dir? Zeichnest Du für andere oder nur für dich selbst?

Ich hoffe, es ist dir inzwischen klar geworden, dass man sich viele Gedanken über das Zeichnen machen kann, die sich alles andere als motivierend auswirken.

Deshalb: Glaube nicht alles, was du denkst. Vor allem glaube nicht alles, was du übers Zeichnen denkst.

Ich wünsche dir viel Freude beim ersten Strich.

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